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Wollt ihr einen besonderen Tag verbringen, umgeben von der Ruhe der einsamen Türme, felsigen Kirchen, Kellergebäuden und Straßen, die in den Felsen geschlagen wurden?
Dann kommt mit uns nach Acciano, in der Provinz von L’Aquila, eingebettet in den Regionalpark Sirente-Velino.
Das Dorf wird von alten Stadtmauern umgeben und liegt auf ca. 600 m Höhe. Hier, auf einem Bergkamm, in Richtung des Flusses Aterno, steht dieses geschichtliche Juwel, voller Visionen, das die Besucher wie Magnete anzieht. Es zieht sie durch ihre Eingangstore - Porta Torrone, Porta Martino und Porta dell’Aia – in die Stadt. Die Tore sind Zeugen einer Zeit, in der dieses Burgdorf die gesamte Umgebung kontrollierte, die damals die Grenze zwischen den „Reichen“ der italischen Bevölkerung der Vestiner und die der Peligni war.
Man wird von den Steingebäuden mit ihren goldenen Fassaden verzaubert, die bei Sonnenuntergang in dem magisch rötlichen Licht zu explodieren scheinen. Hier kann man diese kleine mittelalterliche Seele entdecken, umgeben von Eichenwäldern, die noch immer die architektonischen Zeichen aus dem XIV. und XVI.Jh. bewahren und die den Fängen des Erdbebens im Jahr 2009 entkommen ist.
Ihr immaterielles Kulturerbe präsentiert sich unversehrt und legendär. Das Dorf rühmt sich als Passage von Coelestin V. im Jahr 1294, der auf dem Weg zur päpstlichen Krönung nach L’Aquila einen Bewohner des Ortes auf wundersame Weise heilte.
Schritt für Schritt, in der Ruhe der einsamen Gassen, dringt man in die, in Kalkstein gehauenen Keller hinein: Es sind antike Höhlen, die die Tradition der Weinherstellung dieser Gegend darstellen, die von den klimatischen Gegebenheiten und der Bodenart begünstigt ist. Dies sind ideale Faktoren, um eine besondere Traube anzubauen, aus der noch heute erlesene Weine entstehen. Man kann das sogenannte „pinnerone“ bewundern. Das ist ein großer zylinderförmiger Stein, der zum Pressen der Trauben verwendet wurde.
Neben einer der Palazzi außerhalb des Stadtzentrums sticht einem ein öffentlicher Brunnen ins Auge, mit einem umgekehrt L-förmigen Becken und zwei Steinmasken mit Blumenmotiven. Das Baudatum wird um die erste Hälfte des 15.Jh. vermutet.
Man kann auch eine antike Wassermühle entdecken, mit Ölmühle und Sägewerk, aus dem X-XI.Jh., das heute Sitz des Wassermuseum ist.
Der beliebten Schutzpatronin der Stadt, der Heiligen Petronilla, wurde eine kleine Landkirche gewidmet, die ca. im XII.Jh. erbaut und als eine der ersten, nach dem Erdbeben, restauriert wurde. Diese darf bei den Besichtigungen nicht fehlen. Sie liegt höher als die Stadt und bewahrt im Inneren Fresken aus dem 16.Jh. der Aquilanischen Schule auf, die die „Madonna mit Kind und Heiligen“ darstellt. Wenn man die Kirche gegen Ende Mai besucht, kann man bei den Festlichkeiten für die Schutzpatronin teilnehmen.
Eine Art, das traditionelle Leben und den lokalen religiösen Glauben kennenzulernen.
Weiterhin sollten man auch den Stadtteil Beffi besuchen, mit seinem Wachturm, den Verteidigungsmauern, den Eingangstoren und Wohnhäusern, der mittelalterlichen Brücke über den Aterno mit doppeltem Bogen und eine, in den Fels gehauene, Straße. In dem Ortsteil von Beffi, San Lorenzo, steht ein italischer Tempel, der auf eine antike Siedlung dieser Gegend hinweist.
In Roccapreturo – einem anderen Stadtteil von Acciano – steht ein weiterer mittelalterlicher imposanter Turm aus dem XIII – XIV.Jh., der mit seinen 10 m auf einem Felsvorsprung vor euch steht. Er diente zur Verteidigung der darunterliegenden kleinen Stadt.
Seht euch in der Ferne die grünen und braunen Hochebenen an, die von einem Tal ins andere verlaufen. Zwischen den Steinen, den Pflanzenprofilen und den Schatten der Wolken auf dem Boden, scheint man nicht fast die Krieger, Mönche und Bauern zu sehen, die hier vor vielen Jahrhunderten lebten?
Zur Mittagszeit oder zum Abendessen kann man die Gerichte mit lokalen Produkten genießen, wie den Trüffel, den Safran, die Hülsenfrüchte, die lokalen Wurstwaren und das Lammfleisch.
Und wenn ihr zum Feiertag Ferragosto (aber auch zu anderen Jahreszeiten) hier seid, kann man die Pizza Fritta (typisches Produkt aus dem mittleren Süden), probieren, die hier sowohl in süßer oder salziger Version, von den professionellen Händen der Frauen, hergestellt wird.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Kirche Chiesa dei SS. Pietro e Lorenzo ad Acciano
- Kirche Chiesa della Madonna del Rifugio a Beffi
- Kirche Chiesa di San Michele Arcangelo a Beffi
- Kirche Chiesa di San Sebastiano a Roccapreturo
- Kirche Chiesa di Sant'Antonio abate a Succiano