Überblick über
Balsorano stellte für Jahre die Bastion zur Kontrolle für den südlichen Zugang zum Roveto- und Marsicatal dar.
Mit seinem modernen Stadtkern, der von der imposanten Burg Castello Piccolomini aus dem XV. Jahrhundert dominiert wird, das zu eine der noch wenigen Erhaltenen der Gegend gehört, ist Balsorano schon seit der Antike ein beliebtes Ziel für italienische, wie auch ausländische Touristen. Der charakteristische unregelmäßige fünfeckige Stadtplan mit Rundtürmen an den Ecken und besonderen Mauerkronen unterstreicht die antike militärische Funktion. Zusammen mit der Fontana di San Martino (Brunnen der Hl. Martin) aus dem XVII. Jahrhundert, sind diese die wichtigsten historischen Punkte des Dorfes.
In Balsorano ist das Eremo di Sant’Angelo (Die Einsiedelei des Hl. Angelo) einen Besuch wert. Es stellt die bekannteste Wallfahrtskirche in einer Grotte im Roveto-Tal dar. Diese wurde erstmals offiziell in einer päpstlichen Bulle im Jahr 1296 erwähnt. Das Kloster bestand bis zur Hälfte des 18.Jh. nur aus einer, in einer natürlichen Höhle gelegenen, religiösen Kultstätte. Am Eingang der Grotte wurden kleine Räume eingerichtet, um die Eremiten zu beherbergen. Diese wurden später von einem modernen und größeren Gebäude ersetzt.
Von künstlerischer-religiöser Bedeutung ist auch das Convento di San Francesco (Kloster des Hl. Franziskus), wahrscheinlich aus dem XVII. Jh., das von dem verheerenden Erdbeben 1915 vollständig zerstört wurde.
Im Inneren war es möglich, den Hauptaltar aus Marmor aus dem frühen 18.Jh., mit einer, mit Mutterperlen verzierten Stirnseite, umzusiedeln, ebenso wie ein schönes Kruzifix aus dem Jahr 1725 und einer hölzernen Statue des Heiligen Pasquale aus dem XV Jh. Dies sind alles Zeitzeugen, die auf eine lange Klostergeschichte zurückblicken.
Auch auf einen Besuch in der zauberhaften Chiesa della SS. Trinità (Kirche der Hl. Dreifaltigkeit) sollte man nicht verzichten, die in drei Schiff aufgeteilt ist. Das Mittelschiff ist hierbei breiter und höher als die beiden seitlichen Schiffe. Die Apsis ist genauso breit wie das Mittelschiff, im einfachen Stil und mit einem majestätischen Kruzifix aus Holz versehen, das den leidenden Christus darstellt. Der Altar aus Marmor, in der Mitte der Apsis, liegt höher als die umliegende Ebene.
Einen Abstecher verdient auch die Chiesa di San Rocco (Kirche des Hl. Rocco) in Balsorano Vecchio, dessen Altar in einer kreisförmigen Nische mit 2 seitlichen Gemälden versehen ist, die einmal den Heiligen Rocco darstellen. Weiterhin ist das Hirtenmuseum, im Gebäude des alten Bahnhofs, interessant, das Werkzeuge und Utensilien ausstellt, die im Laufe der Jahrhunderte von den Bewohnern der Marsica benutzt wurden. Es beinhaltet auch eine Münzausstellung und eine Ausstellung, die den Zügen und Eisenbahnen gewidmet ist.
Die kulinarischen Traditionen bieten die verschiedensten Köstlichkeiten, darunter:
I piccillat, eine Süßspeise aus vorwiegend Mehl, Zucker und Schmalz, mit Orangenaroma und doppelter Gärung.
I Calascinetti, Ravioli gefüllt mit verschiedenen Käsesorten und Pfeffer, und die
Pizza dolce (süße Pizza), bestehend aus Biskuitteig und Konditorcreme.
Es gehört zu den Authentischen Dörfern Italiens.