Überblick über
Um die Wurzeln von Bucchianico, auf dem Gipfel einer Anhöhe zwischen der Majella und der Adria, kennen zu lernen, sollte man zuerst das Archäologische Nationalmuseum von Chieti in etwa 9 km Entfernung besuchen: die Funde aus seinem Gebiet, wie eine Bronzefibel aus dem 9.Jh.v.Chr., drei Votivbronzen und eine Skulptur eines männlichen Marmorkopfes erzählen seine uralte Geschichte.
Die Historiker sind sich jedoch einig, dass man, um eine vollendete städtische Struktur zu finden, bis zum 9. Jh.n.Chr. warten muss, als die Einwohner von Buca, einem Ort in der Nähe von Vasto, das von den Sarazenen zerstört wurde, auf diesem Hügel Zuflucht suchten.
"Zertifiziert" als Besitz von S. Liberatore in Majella, wurde das Dorf nach dem Jahr 1000 und nach dem Bau des Benediktinerklosters Santa Maria Maggiore und Sant'Urbano (dessen Reliquien in der Krypta der ihm gewidmeten Kirche aufbewahrt werden) eingeordnet.
Denken Sie an den Namen dieses Heiligen, der für das Dorf ein "nume tutela" und Protagonist einer wichtigen Nachstellung ist: das Fest der Banderesi, das fast ununterbrochen seit sieben Jahrhunderten im Mai stattfindet und für seine Authentizität von der Nationalen Kommission der UNESCO unterstützt wird.
Im Zentrum dieses Festes, das wir euch wirklich empfehlen, ist der Heilige, einer der Schutzpatrone von Bucchianico, der im XIV.Jh. nach einem Angriff der Teatiner auf das Dorf einem Sergent, Befehlshaber des Militärs, im Traum erschien und diesem eine Strategie darlegte, mit der das Blutvergießen beendet werden sollte. Und so geschah es.
Ein weiteres Ereignis hat die Geschichte von Bucchianico gezeichnet. Dies war die Geburt (25.Mai 1550) von Camillo de Lellis, Gründer des Krankenpflegerordens (Kamilianer), zusamen mit dem Heiligen Johannes di Dio, Schutzpatron der Kranken, Krankenpfleger und Krankenhäuser. Man kann eine Statue bewundern, die ihn darstellt und die sich im zentralen Schiff des Petersdoms in Rom befindet. Sie war seine Adoptivstadt, in der er den größten Teil seines Lebens seine Berufung ausübte.
Im Zentrum werdet ihr elegante Gebäude sehen: diese sind das Ergebnis einer Epoche, in der im XVIII.Jh. viele adligen Familien, unter diesen auch die Familie de Lellis, sich diese noblen Adelstitel kauften und dann lombardische Handwerksmeister riefen, um sich diese „Luxus“Häuser bauen zu lassen.
Noch jetzt findet man in einigen Häusern Räume von großem architektonischem Interesse, mit Kreuzbögen oder Rundbögen, die mit sichtbaren Ziegeln erarbeitet wurden. Es waren Ölpressen, Keller und Lager, die für den Handel mit Venedig und Dalmatien nötig waren, der über den Hafen von Ortona und über die bekannten Märkte von Lanciano ausgeübt wurde.
Wir empfehlen euch, auch den Heiligen Camillo im Kloster zu grüßen, das er selbst began in der ersten Hälfte des 17.Jh. in der Stadt zu erbauen. Im Inneren kann man eine schöne mehrfarbige Holzbüste mit goldener Farbe bewundern, die ihn selbst darstellt.
Bevor man die Gerichte mit den bekannten Zucchini aus dieser Gegend kostet, die auf hundert verschiedene Arten gekocht werden, und aufgrund dessen Bucchianico „Lu paese de le cucoccije“ (Das Dorf der Zucchini) genannt wird, steigt auf den höchsten Panoramapunkt des Dorfes: vor euren Augen eröffnet sich ein malerischer Blick, der weit auf das Meer, das gesamte Bergmassiv der Majella, dem Gran Sasso, dem Pescara-Tal (von den Höhlen von Popoli bis zur Adria) und auf die zahlreichen Dörfer auf Hügeln und Bergen, ragt.
Und alle haben ihre eigene Geschichte zu erzählen.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Geburtshaus von Camillo de Lellis
- Palazzo Monaco-La Valletta
- Die Kirche Chiesa del Purgatorio
- Die kleine Kirche des Heiligen Antonius
- Das gotische Tor
- Das Ölmuseum
- Der Weg des Heiligen Apostel Thomas
- Die Kalköfen
- Die Calanchi