Canzano

Das Wichtigste ist, sie ist weiblich. Wir sprechen hier über den Truthahn (genauer gesagt der „Truthenne“) à la Canzanese, die euren Aufenthalt in Canzano, in der Provinz von Teramo, so besonders machen wird, denn hier hat es seine Wurzeln. Dieser Leckerbissen, geschützt und aufgewertet von einem Konsortium, das aus einigen teramanischen Gemeinden (Castellalto, Cellino Attanasio, Cermignano, sowie Canzano) besteht, wurde durch eine zufällige Entdeckung Mitte des 19. Jahrhunderts geboren: Tatsächlich hatte man festgestellt, dass die Truthahnbrühe, die man morgens zubereitet hat, nach einigen Stunden zu Gelatine wurde, wodurch das Fleisch immer schmackhafter und leckerer wurde.

Probiert es in einem der Lokale des Dorfes, das euch von oben in einer Höhe von ca. 400 m ü.M. zulächelt und euch die schöne Aussicht auf die Hügel und auf die duftende Adria zeigt. 
Von diesem Ort aus, ist die Küste nicht weit entfernt und doch, wie durch ein Wunder, zeichnen sich um euch herum die Gipfel der Berge ab. 
Im gastronomischen Panorama von Canzano, in dem das Fleisch praktisch im Munde schmilzt und das Aroma von Knoblauch, Lorbeer und Pfeffer erkennen lässt, so leicht, dass man ewig davon essen könnte, steht man vom Tisch auf und fühlt sich immer noch leicht wie eine Feder. Danach ist man bereit für eine schöne Tour durch das Dorf. 
Vom weltlichen zum religiösen ist es nur einen Katzensprung.

Auf euch wartet die Pfarrkirche, erbaut und gegründet im Jahr 1592, mit dem Namen der Madonna dell’Alno, die, laut der Tradition, einige Male einem Bauern erschien und ihn dazu einlud, ein religiöses Monument zu errichten, das ihr heute hier sehen könnt, auch nur noch das steinerne Eingangstor übrig ist. 
Im Inneren wird ein Weihwasserbecken aus dem XVII.Jh. und eine hölzerne Büste aus dem XVIII.Jh. aufbewahrt. Von besonderem Wert ist das Bild der Madonna del Rosario, hinter dem Altar, wahrscheinlich von der Schule von Francesco Solimena (bekannt als Abt Ciccio), die unter den Künstlern die spätbarocke Kunst in Italien am besten zum Ausdruck brachten.

Inmitten des Dorfes befindet sich der große Turm Torrione und seine mittelalterlichen Mauern mit 
Steingewölben, die im 14.Jh. auf Wunsch der Familie Acquaviva, der Herrscher der Gegend, errichtet wurden.
Verpasst nicht einen Besuch der Neviera, die Einzige, die besichtigt werden kann und die im Dorf besichtigt werden kann: Es handelt sich um eine eine Höhle, die in den Lehmboden gegraben wurde und die man vom Keller eines der historischen Gebäude des Zentrums aus betreten kann.  
Ihr befindet euch in einem echten Kühlschrank der Vergangenheit, der dank der konstanten und frischen Temperatur, die aus dem Schnee gewonnen wurde, für die Reifung von Fleisch verwendet wurde.
Eine fantastische Idee, die von den Sarazenen erfunden wurde, die Canzano gegründet haben könnten, wie das städtische Banner erzählt, auf dem der Kopf eines gekrönten Moren zu sehen ist. 

Ein Auge sollte man auch auf das lokale Handwerk werfen. Hier wird weiter das Klöppeln betrieben. Dank der Leidenschaft und der weitergegebenen Traditionen unter den Frauen, auch bei den Jüngeren, gerät diese raffinierte Kunst nicht in Vergessenheit und ist seit Jahrhunderten im Zentrum der Kultur und Wirtschaft des Dorfes. 

Weitere Sehenswürdigkeiten:

• Kapelle der Annunziata
• Kirche Chiesa di San Biagio
• Kirche Chiesa della Congrega del Santissimo Sacramento
• Kirche Chiesa del Perdono
• Kirche Chiesa di San Pasquale, in località Valle Canzano