Überblick über
In Casoli, in der Provinz Chieti, findet man ein Schauspiel an Kunst, Natur und Gastronomie.
Das Dorf, das zu “den schönsten Dörfern Italiens” gehört, erwartet euch auf einem Hügel am Fluss Aventino und spiegelt sich im künstlich angelegten See Sant’Angelo, von dem aus die Felsen der Majella aufragen.
Es ist ein wunderschönes Bild, das euch zum Bleiben, zum Experimentieren und zum Probieren einlädt.
Casoli erleben.
Wie ihr seht, formt sich das Dorf um die Burg Castello Ducale, die zwischen dem Ende des 19.Jh. und Anfang des 20.Jh. das abruzzesische „Cenacolo“ beherbergte, das aus einigen der besten Repräsentanten der damaligen Kultur und Kunst besteht, wie der Maler Francesco Paolo Michetti, der Bildhauer Costantino Barbella, der Journalist Edoardo Scarfoglio und, nicht zu vergessen, der vielseitige Gabriele d’Annunzio.
Diesen Persönlichkeiten wurde von der Stadt, als Besitzer der Burg, ein „Raum der Stille“ gewidmet, in dem eine permanente Ausstellung der Künstler dieser Epoche stattfindet, und ein „Raum des D’Annunzio“, wo sich oft Werke des Dichters befanden.
Die Burganlage mit seinen mächtigen Molen und dem Turm, der den ursprünglichen Teil darstellt, wurde wahrscheinlich zwischen Ende des XI.Jh und Anfang des XII.Jh. auf dem Hügel, auf einer Höhe von 378 m, als befestigter Außenposten erbaut, um die Täler des Flusses Aventino und Sangro zu kontrollieren und die Angriffe der feindlichen Völker abzuwehren.
Im eleganten Stadtzentrum trifft man auf aristokratische Gebäude, wie den Palazzo Travaglini – De Vincentiis, das im XVII.Jh. erbaut wurde. Auch der Palazzo Tilli aus dem XVIII.Jh. gehört dazu. Dieser wurde erst kürzlich restauriert und besticht durch sein schönes in Stein gehauenes Tor, die Balkonreihen, die die oberen Stockwerke charakterisieren und den quadratischen Innenhof. Dann kommt der Palazzo Ricci mit seinem Eingangstor, eingerahmt von Lisenen und der Palazzo De Cinque aus dem XIX.Jh. mit einem Tor aus Rundbögen und dem eleganten Balkon im oberen Stockwerk.
Vor dem Mittagessen kann man sich die Beine in der WWF Oase von Serranella vertreten, die zwischen den Orten Casoli, Altino und Sant’Eusanio del Sangro liegt. Hier findet man Wege und Touren, umgeben von einem Feuchtgebiet reich an Biodiversität, das wichtig als Lebensraum für Zugvögel ist, die sich auf ihrem Weg über die Adria befinden und für die Fauna im Allgemeinen.
Und endlich sitzt ihr vor dem Lamm à la Casolana, das in kleinen Stücken in einer Pfanne gekocht und mit lokalen Gewürzen verfeinert wird. Sein Geschmack erhält es vom Olivenöl aus lokaler Herstellung, das mit der Olive Intosso gepresst wird, die eine besondere Art Olive ist und versüßt werden muss, bevor man sie essen kann. Im örtlichen Dialekt ist sie unter dem Namen ‘ndossa bekannt.
Ein Bissen Porchetta Casolana und einer der Coratella mantecata (Lamm-Innereien) mit Ei und Pecorino-Käse werden euch sicherlich munden. Dazu sollte man die Pallotte di cacio pecorino (Käsebällchen mit Pecorino-Käse) probieren, mit Ei, weichen Semmelbrösel und verschiedenen Gewürzen, die erst in Olivenöl frittiert und dann in einer einfachen Tomatensauce gekocht werden.
Bevor man nun zu den Nachspeisen übergeht, „pflückt“ den „Piana Apfel“, eine sehr alte Apfelsorte, die im ganzen Königreich Neapel bekannt war. Diese Sorte war derart beliebt, dass sie zu einem Synonym von gutem Geschmack und Schönheit geworden ist, wie es Giovanni Boccaccio im Decamerone (Buch III, Tag 4) schrieb: „Monna Isabetta, frisch und schön und rund, wie ein Apfel aus Casoli“.
Ausgezeichnet sind die „tòtere“, Waffeln aus einem Teig aus Eiern, Zucker und Mehl. Diese werden in Olivenöl frittiert und dann mit einer Konditorcreme oder Schokoladencreme gefüllt. Probiert auch die “pezzelle”, weiche Teigwaffeln, die zwischen Schalen von langen Eisenstangen gekocht werden, die erst im Feuer erhitzt wurden.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Die Kirche der Santa Maria Maggiore.
- Das Häuschen Rancitti