Überblick über
Auf einem Felsensporn des Monte Putano gelegen, zwischen dem Gebiet der Marsica, Peligno und Aquilano, erhebt sich das Dorf Castelvecchio Subequo, eine kleine Ortschaft von großer künstlerischer, historischer und kultureller Bedeutung.
Die zahlreichen archäologischen Zeugen zeigen die antiken römischen und frühchristlichen Ursprünge dieses wunderschönen Ortes: mosaikbesetzte Böden, ein Herkules-Tempel, Amphoren und Schmuckstücke.
Man kann auch Spuren aus der ersten christlichen Verbreitung in den Abruzzen finden, wie in den Katakomben von Superaequum, einer der drei wichtigsten Städte der Peligni. 1943 entdeckte man im Inneren Wandmalereien, die die Verbindung zum christlichen Glauben zeigen.
Von erheblicher Bedeutung ist das Hypogäum (unterirdische Begräbnisstätte), das aus zwei Tunneln besteht, die direkt in den Kalkfelsen geschlagen wurden. Die Objekte bezüglich Ausrüstung, Kleidung und persönlichem Schmuck geben Auskunft über die Nutzung der Katakomben zwischen dem IV und Anfang VII. Jh. Ein Besuch hier sollte auf keiner Liste fehlen.
Zum Dorf gehört das Palazzo Castellano die Conti di Celano, das wie ein Wächter über der Stadt thront. Es ist ein kleines Juwel mit vielen architektonischen Besonderheiten, mit denen man die verschiedenen Zeitalter der Erbauung nachvollziehen kann. Außen erkennt man sofort einen Turm, an den sich, im Laufe der Zeit, ein Gebäude angeschlossen hat, das einer Loggia gleicht.
Ein Zeuge aus mittelalterlicher Zeit ist der Mittelalterbrunnen am Fuße des Dorfes. Das Wasser kommt hier von einer reichlichen Quelle und wurde mit zwei römischen Aquädukten, dessen Reste noch sichtbar sind, in der ganzen Gegend verteilt. Dem Bau nach, kann man in römischer Zeit auch auf die Präsenz einer Therme schließen.
Gegenüber dem Brunnen erkennt man die zauberhafte Chiesa di Sant’Agata (Kirche der Hl. Agathe) aus dem Jahr 1114, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Resten eines antiken heidnischen Tempels erbaut wurde, der dem Herkules gewidmet war und auf den Zeitraum der antiken Zivilisation von Superaequum zurückgeht.
Ein Dorf, reich an Geschichte, das den Besuchern den Tag versüßt und diese in eine vergangene Zeit zurückversetzt. Am Schluss dieses Abenteuers darf die lokale Küche nicht fehlen: unter den „archaischen“ Gerichten sollte man die “miscischia” kosten, die aus Schaf- oder Ziegenfleisch besteht, welches ohne Knochen mit Salz, Pfeffer, Knoblauch, Fenchel und scharfer Paprika gekocht, danach gerollt und getrocknet wird. Dazu gehört „il marro“, ein aufwendiges Gericht aus Lamminnereien.
Typisch für Castelvecchio Subequo ist das heilige Sant’Agata Brot, Ausdruck der Volkstradition und dem Volksglauben, der der Milch und der Figur der heiligen Schutzpatronin der Hebammen gewidmet ist. Am 4. Und 5. Februar wird dieses Brot in Form von Brüsten hergestellt, das dann in die Kirche der Heiligen gebracht wird. Dort werden die Brotlaibe geweiht und in Wasser getränkt, das aus der Quelle der Heiligen Agathe stammt und als Wunderwasser gilt.
Sowohl in salziger, wie auch in süßer Ausführung werden diese mit dem Weizenmehl der lokalen „Solina“ hergestellt, das noch von einer Steinmühle gemahlen wird. Dazu kommen Kartoffeln, natürliche Hefe, Öl, Zucker (oder Salz), Eier, Anis und gekochte Kartoffeln.
Es gehört zu den Authentischen Dörfern Italiens.