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Lassen Sie sich nicht von dem Namen täuschen, der an einen Küstenort erinnert. Castiglione Messer Marino hingegen ist ein Bergort in der Provinz Chieti, auf über 1000 m ü.M., mit dem höchsten Gipfel dem Monte Castelfraiano, der auf 1415 Metern emporragt.
Jenes "Marino" in seinem Namen ist dem Namen der Feudalherren der Familie Caracciolo gewidmet, der die edle Maria de Sangro heiratete, die das Gebiet als Mitgift trug.
Von dieser mittelalterlichen Zeit spricht die gut erhaltene Altstadt. Geht man die Treppen des Dorfes hinauf, steht an dessen Spitze, im neoklassizistischen Stil und mit einem schönen Portal aus Stein, die Mutterkirche, die St. Michael gewidmet ist.
Der erste Bau des religiösen Denkmals stammt wahrscheinlich aus dem XV.Jh., mit aufeinanderfolgenden Umbauten zwischen dem XVI. und XVIII.Jh.; das Inneren wurde in den letzten Jahren restauriert und dort kann man wertvolle Wandgemälde des Künstlers aus Lanciano Federico Spoltore bewundern.
Besucht auch den religiösen Bau, der der Madonna del Monte gewidmet ist, die sich im Gebiet des alten Lehens von Lupara befindet, einem strategischen Knotenpunkt des Hirtenweges „Ateleta-Biferno“, einem der fünf Wege, auf denen die Hirten ihren Herden von den Abruzzen durch die Region Molise nach Apulien führten. Hier findet jedes Jahr im September ein traditionelles Fest mit einer Prozession statt, die im Zentrum des Dorfes beginnt und eine Statue der Madonna nur von Frauen getragen wird.
Ein sehr seltenes Ereignis, wenn man die italienischen traditionell religiösen Veranstaltungen betrachtet.
Wenn man hier während der Weihnachtszeit vorbeikommt, kann man die eindrucksvolle Beleuchtung der "Ndoccie" (Holzbündel) beobachten, die zwischen den Gassen und kleinen Plätzen des Dorfes aufgestellt werden und das Dorf erhellen, das sich in Erwartung der Geburt Jesu in eine große lebendige Krippe verwandelt.
Wenn die Jahreszeit stimmt, empfehlen wir euch auch einen Ausflug zum Abetina di Selva Grande, einer 800 ha großen WWF-Oase, die auch mit Picknickplätzen und verschiedenen Wanderwegen ausgestattet ist.
Hier, zwischen Tannen, Buchen, Ahorn, Eiben, Linden und dem Hirtenweg, die die Landschaft durchziehen, kann man Hirsche, Rehe und sogar Wölfe beobachten, die als Symbol des Reservats ausgewählt wurde.
Zum Mittagessen sollte man die „sagne a lu cuttéure“ (Nudeln im Ofen) bestellen. Das ist ein typisches Gericht mit Wurst, Speck und süßer getrockneter Peperoni, das vor allem zu Karneval serviert wird. Sein Ursprung geht auf die Zeit der Wassermühlen zurück und wurde direkt mit den Händen aus dem großen Kupfertopf (lù cuttèure) gegessen.
Um der Tradition zu folgen, sollte man diese genau auf diese Weise essen, aber wenn einem nicht danach ist, ist nach Messer und Gabel zu fragen keine Schande.