Überblick über
Civitella Roveto ist ein mittelalterlicher Ort, beschützt wie ein Schatz von einer massiven Stadtmauer, die noch heute gut erhalten ist und an die vergangenen Jahrhunderte, Eroberungskämpfe und harte und unendliche Schlachten, erinnert.
Die prähistorischen Ursprünge sieht man in den römischen Funden im Ortsteil Fosso Casale, die die Präsenz der Marsen in dieser Gegend bestätigen. Bis zum XI.Jh. wurde der Ort noch “Petrarolo” und später “Civitella della Valle” genannt, bis es dann im 18.Jh. seinen jetzigen Namen „Civitella Roveto“ bekam. In dieser Gegend wechselten sich die Longboarden, Normannen und Staufer ab, bis der Ort unter die Gutsherren der Familie Colonna fiel, und später unter die Familie Angioini, die zum Königreich Neapel gehörten.
Eine reiche und vielfältige Geschichte in den Händen der größten Mächte und Adelsfamilien der letzten Jahrhunderte. Davon erzählt das Zentrum des Dorfes mit seinen eleganten herrschaftlichen Gebäuden, wie das Palazzo Colonna, Palazzo Ferrazzilli, Palazzo Villa und Palazzo Libri. Die geschichtliche Atmosphäre zeigt sich auch in den wunderschönen Türen der Häuser, die von den lokalen Steinmetzen aus den örtlichen Felsen von Hand gefertigt wurden, wie auch in den Wappen und religiösen Symbolen, die in die Türstürzen gearbeitet wurden. Bei einem Spaziergang im Dorfkern trifft man auch auf die charakteristischen Votivnischen, die in die Außenmauern der Häuser gehauen wurden, um dort die Heiligenbilder aufzubewahren.
Heute ist das Dorf zweitgeteilt: der moderne Teil, der nach dem Erdbeben von 1915 erbaut wurde, liegt am rechten Flussufer, während der antike Teil sich auf der gegenüberliegenden Seite, auf einem Felsensporn als Verteidigung vor Angriffen, befindet.
Während dem Rundgang in dieser wundschönen kleinen Stadt trifft man auch auf verschiedene Monumente, die das Dorf noch außergewöhnlicher macht. Hier gibt es das Monument, das Enrico Mattei gewidmet ist, oder auch das Monument für den Heiligen Johannes. Für diesen Heiligen wurde auch die Chiesa di San Giovanni Battista (Kirche des Täufer Johannes), die im XV.Jh. im barocken Stil erbaut wurde. Im Inneren wird eine antike Orgel und Fresken aufbewahrt, die das Leben des Heiligen wiedergeben.
Daraufhin trifft man auf die Fonte d’Auta, einen zauberhaften Brunnen aus Stein, aus dem Jahr 1844, mit Wasserläufen aus 5 charakteristischen menschenähnlichen Masken.
Eine weitere Besonderheit möchten wir hier noch vorstellen: Civitella Roveto ist ein weltoffenes Dorf. Seine Partnerstädte sind in verschiedenen europäischen Nationen zu finden. Um diese Städte auch architektonisch im Ort zu verewigen, hat man hierfür verschiedene Gärten angelegt, wie den Giardino “Domasnea” (Partnerstadt in Rumänien), den Giardino “Erytres” (Partnerstadt in Griechenland) und den Giardino “Cessieu” (Partnerstadt in Frankreich).
Damit ist die Tour beendet. Jetzt braucht man sich nur gemütlich hinzusetzen, zu erholen und … zu essen! Das Dorf bietet verschieden Köstlichkeiten. Hier findet man den Trüffel (sowohl weiß als auch schwarz), Kastanien und Pilze je nach Saison. Typische traditionelle Gerichte sind il pallocco, ein gegrillter Teig aus Maismehl, die sagne stracciate, quajiateji, die tacconelle, l’agnello alla brace, die patate ‘nchiuvate, die in 2 Hälften geschnitten mit der Schale gegrillt und mit Speck überzogen werden. Zudem gibt es die tisichelle, Donuts, die mit Öl, Wein und Zucker gemacht werden und zum guten Schluss die fiadoni, große salzige Ravioli, die mit Käse und Ei gefüllt werden.
Wenn man im August Civitella Roveto besucht, kann man an dem bekannten Premio Internazionale di Arte Moderna (Internationaler Preis für zeitgenössische Kunst) teilnehmen, das nach Enrico Mattei benannt wurde und ein bedeutungsvolles Event ist, das sich großer Beliebtheit erfreut.
Auf was wartet ihr noch? Civitella Roveta erwartet euch.