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Wusstet ihr, dass in Fara San Martino, in der Provinz Chieti, 4 Nudelhersteller auf jeweils 1400 Einwohner kommen? Das ist eine Besonderheit dieses Ortes im Nationalpark der Majella, dessen Ursprung dem Wasser des Flusses Verde zu verdanken ist. Der Fluss bietet ein wertvolles Elixier, das in den Felsen der Majella entspringt und mit seiner Energie, Menge, Qualität und gutem Geschmack für die Nudelherstellung unverzichtbar ist.
Dort, wo sich die Natur mit der Esskultur vermischt, findet man immer Harmonie und Schönheit. Daher ist ein Besuch in diesem abruzzesischen mittelalterlichen Dorf, das so charmant und gepflegt ist, auf jeden Fall ein Muss. Es gehört zu den Authentischen Dörfern Italiens. Dem Dorf wurde vom Touring Club die orangene Flagge verliehen. Der Ort wurde um das Monastero Benedettino di San Martino in Valle (dem Benediktinerkloster des Hl. Martin im Tal) gebaut, das auf das Jahr 894 zurückgeht.
Tretet durch das antike Tor Porta del Sole ein und ihr gelangt in den Ortsteil Terravecchia, das von den Bombardierungen des letzten Weltkrieges verschont wurde und wo man die Reste der Stadtmauer und der Wachtürme noch gut erkennen kann; geht dann zur Kirche Chiesa di San Remigio, in der ein Gemälde des Malers Tanzio da Varallo aufbewahrt wird und das die „Beschneidung mit den Hl. Carlo Borromeo und Franziskus von Assisi“ zeigt. Schließlich gelangt man zum Centro visite del parco (Besucherzentrum des Parkes): ein nützlicher Stopp, um die Gegend kennenzulernen, da im kleinen Museo naturalistico (Naturmuseum) die typischen Orte der Ostseite der Majella dargestellt und Aktivitäten zur Sensibilisierung der Umwelt geboten werden. Hier kann man auch Mountainbikes ausleihen oder eine der geführten Touren mit offiziellen Parkführern buchen.
Zu diesen gehört der Besuch bei den Quellen des Flusses Verde, ein schöner Spaziergang von ca. 1 km. Dieser Wanderweg ist mit Holzzäunen begrenzt und führt an Wasserfällen und unberührter Natur vorbei.
Die gleiche Tour führt weiter zu den Gole di San Martino (Höhlen von San Martino), die man mit einem engen Durchgang durch die felsigen Wände des östlichen Ausläufers der Majella erreichen kann. Das große Tal, das hier seinen Anfang hat, erstreckt sich für ca. 14 km und hat einen Höhenunterschied von 2400 m. Je weiter man hinaufsteigt, erreicht man das Tal Valle di Santo Spirito, Valle die Macchia Lunga und Valle Cannella.
Es ist eine aufregende Tour, aber auch ein wenig beängstigend, denn die Mutigen bringt der Weg bis zum höchsten Gipfel der Majella, dem Monte Amaro mit seinen 2793 Höhenmeter (der zweithöchste Berg der Region nach dem Gran Sasso mit seinem Gipfel Corno Grande mit 2912 m Höhe).
Kurz nach der Schlucht trifft man auf die Reste des Klosters Monastero di San Martino in Valle, ein benediktinisches Schmuckstück, das eingebettet in einen Felsen liegt. Es ist erst kürzlich wieder ans Tageslicht gebracht worden, mit seinem Eingangshof, einer Kapelle, dem Säulengang, der Kirche mit Eingangstor aus eingekeilten Quadern, Altare, Säulen und dekorierten Flachreliefs.
Wenn ihr erfahrene Bergsteiger seid, solltet ihr das Naturreservat Fara San Martino-Palombaro besuchen, ein Gebiet von großer naturalistischer Bedeutung, mit einem großen Areal an Latschenkiefern, Buchenwäldern und Beispiele der schwarzen jahrhundertealten Lärche, auf denen sich die Königsadler oder Wanderfalken niederlassen.
Erinnert ihr euch, dass ihr euch im Königreich der Nudeln befindet? Dutzende verschiedener Nudelsorten erwarten euch bei Tisch, wie die Trescatori rigati, die Treccioni der Majella, die hausgemachten Sagne, die rauhen Tagliatelle, die Fettuccine und die großen Penne rigate. Und das ist nur der Anfang.
Fara San Martino gehört zu den authentischen Dörfern Italiens und zu den Orangenen Flaggen des Touring Clubs.