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Gefallen euch mittelalterliche Dörfer? Dann verliert nicht die Möglichkeit, Pacentro zu besuchen. Dieses bezaubernde Dorf, das sich am Fuße des Berges Morrone befindet und somit das Tal Valle Peligna überblickt, ist das natürlich angelegte Tor und gleichzeitig das Herz des Nationalparks der Majella.
Es ist eine der interessantesten Ortschaften der Abruzzen, mit einem besonders eindrucksvollen Stadtbau, der reich an mittelalterlichen und aus der Renaissance stammenden Gebäuden ist, wie das Castello Caldora oder Castello Cantelmo, das auf das X.Jh zurückgeht. Es war äußerst wichtig im Kontroll- und Verteidigungssystem des Tals Valle Peligna. Die Burg besteht aus einem Komplex mit drei quadratischen Türmen (XIV.Jh.), nach einem viereckigen Grundriss angeordnet und umgeben von einem weiten Burggraben. Weiterhin stehen dort drei runde Wachtürme, die die externen Mauern bestärken (XV Jh.).
Architektonische Schönheiten des Ortes und gleichzeitig historische Zeitzeugen, sind die drei Kirchen, Kirche der Santa Maria Maggiore, Kirche des San Marcello und die Kirche des San Marco Evangelista.
Die Kirche Chiesa di Santa Maria Maggiore oder della Misericordia wurde zwischen dem XIII und XVI.Jh. erbaut und stellt ein Gebäude aus dem 15.Jh. dar mit drei Schiffen, die von achteckigen Säulen getrennt werden. Die Fassade wurde, dagegen, Ende des 16.Jh. konstruiert und gibt Hinweise auf das 15.Jh.
Die Kirche Chiesetta di San Marcello ist eine der ältesten Kirchen des Ortes und wurde im XI.Jh. erbaut. Es hat ein sehr wertvolles Portal aus geschnitztem Holz.
Die Kirche Chiesa di San Marco Evangelista, Schutzpatron der Stadt, war einst der Madonna dei Sette Dolori gewidmet. Dessen antikes Fresko ist dort noch erhalten.
Auch das Franziskanerkloster dei Minori Osservanti ist einen Besuch wert. Es liegt etwas außerhalb des Dorfes und wurde im Jahr 1589 errichtet. Die Wände des Laubengangs sind mit Fresken aus einem malerischen Zyklus versehen, der aus dem Jahr 1618 stammt und dem Leben des Heiligen Franziskus von Assisi gewidmet ist. Daneben befindet sich die Kirche Chiesa dell'Immacolata Concezione, aus der Barockzeit mit einem einzigen Schiff, das von einem Tonnengewölbe überdacht wird.
Auf der Piazza del Popolo findet man einen monumentalen Brunnen aus dem 17.Jh., mit einer besonderen achteckigen Wanne aus verarbeitetem Stein.
Für die Liebhaber der industriellen Archäologie, empfehlen wir einen Halt an der antiken Nudelfabrik Marrone. Hierbei handelt es sich um einen Bau aus dem 18.Jh, der von 1890 bis 1949 als Nudelfabrik genutzt wurde und heute ein Museum desselben ist, mit einer Ausstellung an Maschinen aus dem 20.Jh.
Unverfälschte Produkte und eine Bauerntradition vereinen sich hier und kreieren die typischen Gerichte des Dorfes: gekochtes Schaffleisch a “lu cutter”, Gnocchi mit Sauce mit Schaffleisch, die “polta”, eine Spezialität mit Bohnen, Kartoffeln und frittiertem Kohl in Öl, Knoblauch und scharfer Paprika. Dies ist auch Symbol einer wichtigen kulinarischen Kirmes.
Gehört zu: I borghi più belli d’Italia