Überblick über
Kleine antike Juwele, dunkel wie die Erde und weich wie das Brot.
Wir sprechen hier über die Arrosticini, eine ikonische Köstlichkeit der Region, die seit ein paar Jahren auch international bekannt geworden ist und die man heute in allen Teilen Italiens und Europas verspeist.
Wisst ihr wann, wo und von wem sie erfunden wurden?
Kommt und entdeckt es in Villa Celiera, in der Provinz von Pescara, im Park des Gran Sasso und der Monti della Laga.
Laut Überlieferungen wurden in diesem kleinen Dorf, das auf einem langen Felsvorsprung aus Kalkstein liegt und zwischen Eichenwäldern das hohe Tal des Flusses Schiavone dominiert, Ende des 19.Jh. und Anfang des 20.Jh. diese köstlichen Fleischwürfel aus Schaffleisch erfunden (aber der Streit über die Urheberschaft der Spieße geht weiter, da auch das umliegende Dorf Civitella Casanova diese beansprucht.).
Der Erfinder dieser Köstlichkeit war ein lokaler Hirte, der, um zu verhindern, dass das weniger frische Schaffleisch hart wird, dieses in kleine Würfel schnitt, auf einen Stock spießte und diese über dem offenen Feuer grillte.
Dies ist die einfache Geschichte der „rustelle“, der abruzzesische Ausdruck für Arrosticini die auch Römer und Mailänder verrückt machen.
Und da ihr schon in dieser Gegend seid, solltet ihr, bevor ihr euch zu Tisch begebt, um dieses Hirtengericht zu kosten, die Überreste der Zisterzienserabtei Santa Maria Casanova besuchen, die 1191 von Margherita, Gräfin von Loreto und Conversano, gegründet wurde.
Das Gebäude, von dem aus man noch heute die Reste des Verteidigungsturms, des Kapitelsaals und der Kirche beobachten kann, war das wichtigste Zisterziensische Zentrum der Abruzzen und für viele Jahrhunderte eine der wichtigsten Abteien der Region, die bis zu 500 Mönche beherbergen konnte. http://www.gransassolagapark.it/paesi_dettaglio.php?id=68046
Eine produktive Zelle von großem Wert, die Arbeit, Studien, Gebete, Kunstwerke, Anbau, Lebensmittel und Heilmittel produzierte und somit Arbeitsplätze für viele Gemeinden schuf, die sich in ihrem Besitz befanden und sich auf die Bergdörfer Villa Celiera bis nach Lucera in Apulien zog.
Wenn ihr euch im August im Villa Celiera befindet, könnt ihr an der Kirmes teilnehmen, die den kulinarischen Traditionen der Gegend gewidmet sind und aus einem Regen an unvergesslichen Köstlichkeiten besteht.
Über die Arrosticini hinaus, probiert auch die „sagne e cicerchie“ (Nudeln mit Kichererbsen), eine hausgemachte Nudelsorte mit Mehl und Wasser ohne Ei, handgeschnitten und für wenige Minuten in heißem Salzwasser gekocht, serviert mit einer Creme aus antiken lokalen Hülsenfrüchten, die heutzutage wiederentdeckt und aufgewertet wurden.
Es lohnt sich, die Pasta alla Mugnaia zu kosten, die mit einer Fleischsauce aus drei Fleischsorten, Rind, Kalb und Schwein serviert wird, und die Misticanza alla Campagnola, ein Gericht mit gemischten Gemüsesorten wie Borretsch, Gänsedistel, Wildrüben, denen Kartoffeln und Bohnen beigefügt wurden.