Überblick über
Folgen Sie uns schweigend auf dem Tirino, einem der saubersten Flüsse Italiens, wo wir euch ein paradiesisches Erlebnis im Gebiet von Capestrano in der Provinz L'Aquila bieten.
Das Kanu folgt dem sanften Plätschern des Flusses, in den ein Glas grüner Farbe gefallen zu sein scheint. Das Ganze färbt sich, zwischen weißen Weiden und schwarzen Pappeln, die sich auf der sich welligen Wasseroberfläche spiegeln, durch die Vegetation, die unter oder ober Wasser steht: Dank der kristallklaren Transparenz des Wassers, das fast ausschließlich aus unterirdischen Quellen kommt, dringen die
Sonnenstrahlen unter die Wasseroberfläche und sind die Basis für eine reiche Vegetation.
Ihr könnt den Tirino auch im Kayak entdecken oder entlang des Flussufers mit dem E-Bike oder mit dem Pferd. Zudem kann man das No Kill Fischen betreiben, zur Freude der Forellen, die dort im Wasser plantschen.
In wenigen Minuten erreicht man Capestrano, etwa 6 km entfernt, auf einem sonnigen Hügel mit Blick auf die Hochebene von Navelli und das Tal des Tirino: Es ist das Reich des Kriegerfürsten, dessen Statue das Symbol der Region und des Nationalparks Gran Sasso und Monti della Laga ist, zu dem er gehört.
Die Skulptur aus der Mitte des 6. Jh.v.Chr. wurde 1934 auf dem Land, eher in Richtung des Tals, bei Arbeiten zur Urbarmachung gefunden; spätere Ausgrabungen brachten eine Nekropole der Vestiner-Bevölkerung ans Licht, die einst das Gebiet bewohnten, mit Gräbern und Grabbeigaben aus dem 7. bis 4. Jh.v.Chr.
Noch heute schenkt das Gebiet Überraschungen und bald wird es mit Routen für Studenten, Besucher und Touristen als Museum organisiert.
Die Originalstatue des über zwei Meter hohen italienischen Riesen mit einer Scheibenkopfbedeckung von unglaublicher Breite können Sie im Nationalen Archäologischen Museum von Chieti bewundern, mit einer eindrucksvollen Bearbeitung des Künstlers Mimmo Paladino, die ihn wie ein außerirdisches Wesen aussehen lässt; eine Kopie, der man sich mit Respekt nähert, steht am Eingang des Castello Piccolomini, das die Dächer des befestigten Dorfes Capestrano dominiert. Schaut euch den Krieger mit dem mondfinsteren Ausdruck genau an: Es ist die wichtigste nicht-klassische Skulptur des alten Europas.
Ein weiterer "Krieger", aber einer anderen Art, der in dem Dorf geboren wurde, war der Franziskaner San Giovanni von Capestrano, dessen intensive Evangelisierungstätigkeit in der ersten Hälfte des 15. Jh. in Erinnerung bleibt.
Der Prinz und der heilige Mönch sind die berühmtesten Bürger des Dorfes, deren Ursprünge aus der Zeit zwischen dem X. und Xi.Jh. zu stammen scheinen. Aber das erste historische Dokument, in dem das Dorf erwähnt wird, stammt aus dem Jahr 1284.
In der Neuzeit wurde Capestrano von den Familien Piccolomini Todeschini, Medici und Bourbon dominiert und wurde Sitz eines Markgrafen und später eines Fürstentums.
Im höchsten Teil des Dorfes kann man die Größe des Castello Piccolomini bewundern, mit seinen zwei zylindrischen Türmen und dem quadratischen Turm, der um die Mitte des 15.Jh. von Antonio Piccolomini erweitert wurde. Der hintere Eingang ist durch einen Graben geschützt, über den ursprünglich eine Zugbrücke herabgelassen wurde, die man später durch eine Steintreppe ersetzte. Im Innenhof gibt es einen Brunnen aus dem 15. Jh. und eine breite Steintreppe ermöglicht den Zugang vom Hof zu den oberen Etagen.
Heute ist es der Sitz des Rathauses und eines kleinen Militärmuseum, das den großen Kriegen gewidmet ist.
Man kann Capestrano nicht verlassen, ohne die Süßwasser-Flußkrebse gekostet zu haben, entweder gebraten oder über dem Feuer gekocht. Zudem sollte man die gebratene Forelle mit grüner Sauce oder in eigenem Saft probieren, wie auch die Chitarra-Nudeln mit einer Sauce aus Flusskrebsen, die die Exzellenz der lokalen Küche darstellen.
Und wenn ihr zur „richtigen“ Zeit hier seid, dann kostet den Kuchen „Ciambelle di San Biagio“, die „Pizza dolce all’anice“ an Ostern, die Köstlichkeit „Pizza di San Martino“ (mit Sardellen und Paprika), die „Sieben Suppen“ an Weihnachten (Suppe mit Linsen, Suppe mit Kichererbsen, Spaghetti mit Forellensauce, Stockfisch, gekochter Kohl, Rüben und salzige pizze fritte als Brotersatz).
Das alles wird begleitet von einem der hochwertigen Weine, wie den Montepulciano d’Abruzzo, den Pecorino und den Trebbiano, die die wichtige Tradition der Weinherstellung des Dorfes, bekannt auch als „Ofen der Abruzzen“, dank seines Mikroklimas, das von den mediterranen Temperaturen charakterisiert wird, die die Herstellung von hochwertigem Wein begünstigt.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Die Kirche chiesa di San Pietro ad Oratorium
- Das Kloster des San Francesco
- Die Kirche chiesa di Santa Maria della Pace
- Der See von Capodacqua