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Die Ursprünge dieser Stadt sind so alt, dass man sie sogar mit der Mythologie verwechselt. Chieti, das einst Hauptstadt der Italischen Bevölkerung der Marrucini war, wurde daraufhin zur Römischen Stadt mit dem Namen Teate. Es bietet eine wunderschöne Panoramaposition, die bereits in den früheren Epochen die antike Bevölkerung fasziniert haben muss. Heute ist es ein Museum unter freiem Himmel mit unvergleichlichem Charme, das darauf wartet, entdeckt zu werden!
Seid ihr bereit für eine Reise in die Geschichte und zu Kunstschätzen? Euer Besuch sollte bei der Porta Pescara beginnen, die Einzige noch erhaltene der 8 Eingangstore, die sich in den umliegenden Stadtmauern befanden; unter der Familie der Angioini, in der zweiten Hälfte des 13.Jh. erbaut, besteht es aus einem gotischen Rundbogen, der typisch für das XIII.Jh. war. Diese wurde mit angioinischen Elementen verziert. Ein weiteres Tor, das noch imposanter ist und das bei der Erweiterung des Stadtteils Santa Maria im XVIII.Jh. erschaffen wurde, besticht durch seinen großen Rundbogen.
Die Stadt, die einst ein wichtiger Römischer Verwaltungsteil im 1.Jh.n.Chr. war, weist noch heute Zeichen dafür auf. Als nächstes sollte die Entdeckung des Römischen Chieti auf dem Programm stehen. Man beginnt bei den Tempietti Romani (Römischen Tempel), die älteste Kultstätte der Stadt Chieti und heiliges Zentrum des II.Jh.n.Chr. Sie befinden sich auf der Akropolis von Civitella. Es sind drei Tempel, die auf einem erhöhten Podium gebaut wurden und in deren Mitte sich eine Treppe befindet. In den Sälen und Krypten hat man Skulpturreste, wie auch Büsten, Grabsteine, Inschriften und Münzen gefunden. Ein Muss ist der Stopp im Teatro Romano (Römisches Theater), erbaut in der zweiten Hälfte des II.Jh.n.Chr. und in der Zisterne der antiken Therme. Der letzte Teil, um das Gesamtbild des antiken Teate abzuschließen: die archäologische Stätte von Civitella. Hier liegt das Römische Amphitheater und das danebengelegene Museum, in dem die Geschichte der Stadt und seine Veränderungen im Laufe der Zeit, anhand von Funden aus der Jungsteinzeit, italischer Altsteinzeit und Römerepoche, dargestellt werden. Dies wird auch mit malerischen Darstellungen rekonstruiert.
Wenn einen die Schönheit dieser Stadt bereits vollstens eingenommen hat, sollte man sich eine Kostprobe der önogastronomischen Kultur gönnen: Ein Teller Maccheroni alla Chitarra mit Hackfleischsauce (gemischt aus Rind- und Schweinehack, oder auch Lamm), und den Fiadoni, ein typisches Produkt aus dem abruzzesischen Ofen. Das alles rundet ein gutes Glas Wein aus dem Gebiet Chietis ab. Mit der wiedergewonnenen Energie sollte man jetzt das Stadtzentrum kennenlernen:
- Die imposante St. Justin-Kathedrale mit seinem hoch aufragenden Glockenturm aus dem Jahr 1337, geschmückt mit spitzen Doppelfenstern. Ein Werk von Bartolomeo di Giacomo. Im Inneren kann man bemerkenswerte Kunstwerke bewundern, wie die Anbetung der Heiligen Drei Könige aus dem 16.Jh, aus der flämischen Schule.
- Der Palazzo del Comune (Rathaus) aus dem 16.Jh. mit seinem spätmittelalterlichen Innenhof mit einer Säule, auf der sich die Statue des Achilles (Symbol der Stadt Chieti) befindet.
- Der Palazzo di Giustizia (Justizpalast) und der Palazzo Mezzanotte
- Corso Marrucino mit der Kirche Chiesa di San Francesco della Scarpa, eine der ältesten Kirchen der Stadt, erbaut im Jahr 1239 in gotischem Stil auf den Resten einer antiken Kapelle. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sich mehrmals umgebaut, bis sie den heutigen barocken Stil aus der zweiten Hälfte des XVII.Jh. erreichte. Eine herrliche Treppe mit zwei Rampen, die nach der Zeichnung von Tommaso Scaraviglia Ende des 19.Jh. erbaut wurde, führt zum großen Steintor, das von einer gotischen Rosette aus dem XIV.Jh. gekrönt wird.
- Palazzo Majo, ein monumentales Gebäude, das zu den besten Beispielen der barocken Architektur der Region Abruzzen zählt.
- Villa Frigerj, zwischen den Gärten der Stadtvilla, Sitz des Museo Archeologico Nazionale d’Abruzzo (Archäologisches Nationalmuseum), in dem die wertvollen Zeitzeugen aus der italischen und Römischen Epoche aus verschiedenen Teilen der Region ausgestellt sind. Darunter befinden sich Werke wie der Guerriero di Capestrano, der Krieger von Capestrano (VI Jh.v.Chr.), Symbol der Abruzzen, die Bronzestatue des ruhenden Herkules (III Jh.v.Chr.), die in der Nähe von Sulmona gefunden wurde, die drei Grabmäler (V.Jh.v.Chr.) aus Penne Sant’Andrea, die große Statue von Herkules bei einem Bankett (1.Jh.v.Chr.) aus Alba Fucens und eine Sammlung fast einzigartiger Münzen die vom VI.Jh.v.Chr bis zum XIX.Jh. reichen.
- Das Museum Costantino Barbella (Bildhauer aus Chieti aus dem 19.Jh.), das sich in einem Gebäude, dem Palazzo Martinetti-Bianchi, aus dem 17.Jh., befindet und wertvolle Gemälde, Skulpturen und Keramiken zu bieten hat, die vom 15.-20.Jh. geschaffen wurden.
- Das Museo Universitario (Universitätsmuseum) befindet sich im Palazzo „Arnaldo Mussolini“ und vereint verschiedene Wissenschaftszweige, von der Paläontologie bis hin zur Medizin, von der Anthropologie über die Naturwissenschaften bis hin zur Kunst.
Wenn man religiöse Traditionen mag, sollte man auf jeden Fall an der Karfreitagsprozession teilnehmen. Hier wird ein Heiliger Umzug mit erleuchteten Fackeln veranstaltet, die auf dreibeinigen Eisenstanden festgemacht werden. Man beginnt bei Sonnenuntergang und läuft von der Kathedrale entlang den Hauptstraßen zum Stadtzentrum. Diese Tradition gehört zu den Ältesten Italiens und ist sicherlich auch eine der Eindrucksvollsten.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Das Museum der Diözese
- Palazzo Toppi
- Palazzo Zambra
- Palazzo De Sanctis-Ricciardone