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Wusstet ihr, dass Pietracamela in der Provinz Teramo eigentlich Petra hieß? Sehr wahrscheinlich, da die erste Siedlung auf enormen Felsbrocken erbaut wurde, die aufgrund der Gletscherschmelze des Campo Pericoli ins Tal gerollt sind. Bei der Ankunft in dieses malerische Dorf hat man die Sensation, auf einem Felsen in 1000 m Höhe zu schweben.
Das wunderschöne Bergdorf ist umgeben vom Nationalpark des Gran Sasso und Monti della Laga, am Fuße des Corno Piccolo, der zweithöchste Gipfel des Bergmassivs des Gran Sasso d’Italia. Sobald man die Straßenkreuzung von Intermesoli hinter sich gebracht hat, das man bei der Fahrt nach der Brücke des Rio Arno trifft, präsentiert es sich in seinem ganzen Glanz.
Von hier kann man ein unvergleichlich schönes Panorama genießen. Es reicht von den Monti della Laga, mit seinen Wäldern mit zahlreichen Wasserläufen, die ins Tal fließen, bis zu den Spitzen des majestätischen Gran Sasso d’Italia, wie dem Corno Grande, dem Dach des Apennins mit seinen spitzen Gipfeln, den steilen Wänden, den Gletschern und weiteren außergewöhnlichen Wundern des Parks.
Beim Schlendern durch die kleinen „Gassen“, die durch das Dorf führen und sich zwischen den charakteristischen Steinhäusern durchschlengeln, trifft man auf wunderbare kleine Kirchen im Romanischen Stil mit zahlreichen künstlerischen und religiösen Schätzen.
Unter diesen befindet sich die Kirche Chiesa di San Leucio, erbaut im Jahr 1780 in der Nähe der Casa Torre, ein Haus, das früher als Wachturm genutzt wurde. Weiterhin kann man die Kirche Chiesa di San Rocco aus dem Jahr 1530 bewundern, die zur Zeit der Pestepidemie erbaut und dem Schutzheiligen der Pestkranken gewidmet wurde. Auch die Kirche Chiesa di San Giovanni (1432), umgeben von Häusern und mit Eingangstoren aus dem Jahr 1471 bis 1616, ist einen Besuch wert.
Die antike Kunst der Architektur und die Geschichte des Dorfes, inmitten der Natur, kann man an dem Haus Casa Signoretti sehen. Ein altes Wohnhaus mit 2 Fenstern mit geschwungenen Säulen, über denen sich ein Rundbogen aus Relief befindet, das wahrscheinlich das Symbol der Wollkardierer zeigt.
Von Pietracamela aus beginnen wunderschöne Wanderwege, die zu den Quellen des Rio Arno, zur Madonnina del Gran Sasso, einer Bronzestatue, die auch „Bianca Castellana“ genannt wird und sich in einer kleinen Kirche auf dem Gipfel des Arapietra auf ca. 2050 m befindet, bis hin zum Rifugio Franchetti im Tal Vallone delle Cornacchie auf einem Felsensporn auf ca. 2433 m.
Von dem zauberhaften Dorf aus erreicht man schnell und einfach den Skilift von Prati di Tivo. Ein Weg durch den Wald bringt euch in ca. 45 Minuten zum Stadtteil Intermesoli, das von einigen Gebäuden aus dem XVI.Jh. charakterisiert wird und eine Kirche beherbergt, die von besonderem Interesse ist, da sie mit Steintoren und einem barocken Holzaltar ausgestattet ist.
Einige Wege begleiten euch nach Tossicia, nach Cerqueto, und nach Assergi, und führen an Flüssen, Wäldern, steinernen Tälern, grünen Hochebenen, Maultierpfaden und an Hirtenwegen vorbei.
Für die Genießer unter euch ist die traditionelle Küche von Pietracamela ein Muss. Man sollte die Ravioli kosten, wie auch die “U cavciaun“, ein ungesäuerter Teig gebacken und mit Zucker versehen.
„U mastrariegl“, oder auch „mostarello“, ist eine Süßspeise in Form eines Mannes, der, aufgrund seiner Hörner auch „cornutello“ genannt wird.
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