Überblick über
San Vito Chietino thront über der Adria, entlang der Trabocchi-Küste, zwischen Ortona und Fossacesia. Die Stadt, die von D’Annunzio “Stadt der Ginstersträucher” bezeichnet wird, liegt auf einem Felsvorsprung und von seinen Terrassen, besonders von dem Aussichtspunkt Guglielmo Marconi, genießt man ein weites Panorama, das von der Maiella bis hin zum Gargano und den Tremiti-Inseln reicht.
Mit den Resten der Verteidigungsmauer und den wundervollen Kirchen erzählt der Ort von seiner mittelalterlichen Vergangenheit. Hier an dem Ort, den der berühmte abruzzesische Dichter für lange Zeit zu seinem Rückzugsort erkoren hat, kann man vor so viel Schönheit, die die Trabocchi-Küste bietet, nicht die Augen verschließen. Zwischen den Kies- und Sandstränden, die von majestätischen Felsen umgeben werden, genießt man ein atemberaubendes Panorama und eine Atmosphäre, die nach Salz schmeckt.
Die besonders felsenklüftige Küste wird von der „türkisfarbenen Landzunge“ charakterisiert. Den Namen verdankt sie dem klaren Wasser, das die intensive Farbe des Himmels annimmt. Dieser Ort wird durch das „Trabocco del Turchino“, eines der ältesten dieser Bauten, noch beeindruckender. Dieses Trabocco ist zum Symbol der ganzen Region geworden. Aber sehen wir einmal, um was es sich hier genau handelt. Gemäß einiger historischen Dokumente existieren die Trabocchi entlang der Adriaküste schon seit dem Jahr 1240.
Diese großen „Fischmaschinen“ sind heute für die Gegend, in der sie „verankert“ sind, von großem ästhetischem und landschaftlichem Wert. Sie sind das Werk der professionellen Bautechnik der antiken Fischer und sind wahre architektonische Meisterleistungen ohne Architekten. Kann man dem Ruf des bezaubernden Meeres wirklich widerstehen? Kann man einem Sprung ins kühle Nass mit seiner türkisenen Farbe wirklich standhalten?
Wenn dies noch nicht genug ist, kann man, hinter der Landzunge, zwischen Orangenhainen und Ginsterbüschen, die Villa Italia besuchen, den Rückzugsort des bekannten Schriftstellers und Dichters d’Annunzio. In dieser wunderschönen Villa im Libertystil, die von dem Architekten Marcello Piacentini entworfen wurde, hat der Künstler viele seiner Leidenschaften ausgelebt. Hier wurde es zu seinem Werk “Il Trionfo della Morte“ (Triumph über den Tod) inspiriert. Zahlreiche Veranstaltungen jeglicher Art finden hier statt, wie am letzten Wochenende im Juli das Fest „Festa della Madonna del Porto“ mit einer beeindruckenden Prozession mit dekorierten Booten auf dem Meer.
Die lokale Küche hält sich an die typischen Meeresfrüchte. Die „brodette di pesce alla sanvitese” (Fischsuppe à la San Vito) sollte man kosten, wie auch die ausgezeichneten Nudelgerichte mit einfachen Fischsaucen.
Hier findet man ein Reiseziel, an dem man alles hat, was man braucht. Man kann es schnell und einfach an einem sonnigen Sommertag, z.B. über den Fahrradweg „Via Verde“ der Adria erreichen, der, entlang der Küste, von Martinsicuro nach San Salvo führt: sich erholen und das wundervolle Panorama genießen, das die Sandstrände und die Felsküste mit ihren Landzungen und Trabocchi bietet, ist ein Erlebnis, das man im Herzen behält und das man auf jeden Fall wiederholen muss.