Überblick über
Als Teil des Clubs der schönsten Dörfer Italiens, ist Santo Stefano di Sessanio (in der Provinz von L’Aquila) ein Eingangstor zum Mittelalter des Nationalparks des Gran Sasso und der Monti della Laga. Mit seiner magischen Atmosphäre wird es euer Herz stehlen. Sei es aufgrund der Höhenmeter, der antiken Wohnhäuser aus weißem Kalkstein, der Stille, die die gepflasterten Straßen umgibt, die den Besuch hier zu einer wahren Zeitreise werden lassen.
Auf 1200 m ü.M. gelegen, in einer Panoramalage über dem Tal Valle del Tirino, ist das Dorf ein Ausgangspunkt für zahlreiche Ausflüge. Es ist ein wahres Juwel zwischen den Bergen und unter der beeindruckenden Hochebene des Campo Imperatore.
Es wurde zwischen dem XI. und XII.Jh. erbaut und gehört seit dem XIII. Jh. zu den Baronen der Carapelle. Das Dorf wechselte zwischen einigen adligen Familien, unter denen das mächtige Haus der de’Medici ein unauslöschliches Zeichen hinterlassen hat, dessen Wahrzeichen der Turm Torre medicea ein Symbol des Dorfes geworden ist. Vom Turm aus verzweigen sich kreisförmig die Turmhäuser und Gassen. Im Jahr 2009 wurde er vom Erdbeben zerstört und kürzlich zu seinem alten Glanz wieder aufgebaut.
Unter der Herrschaft von Florenz, erreichte Santo Stefano di Sessanio seinen größten Ruhm Es war ein wichtiger Standort für den Handel der Wolle „carfagna“, die hier hergestellt, in der Toskana verarbeitet und danach in ganz Europa verkauft wurde. Mit der Einheit Italiens und dem Ende der tausendjährigen Tradition der Wandertierhaltung, musste das Dorf leider einer langen Zeit des Verfalls entgegenblicken.
Ein Pionier für die Wiederauferstehung des Dorfes war Daniele Kihlgren mit seinem Model zur Wiederherstellung des alten Dorfes, das bis dahin unbewohnt war. Er hat dort ein albergo diffuso (Hoteldorf) entworfen, das die altertümlichen Wohnhäuser des Zentrums involviert hat. Diese wurden restauriert, ohne dabei die Integrität des Baus und des Ortes zu verlieren: es wurden architektonische Materialen verwertet und die typisch einfache Einrichtung der abruzzesischen Berge verwendet, wie wertvolle Möbel aus der vergangenen Epoche und Wäsche, die mit antiken Stofftechniken verarbeitet wurden. Hier wird das damalige Leben nachempfunden und die verborgene Seele des Dorfes wieder ans Licht gebracht.
Die Langlaufloipen in der Gegend, die kulturellen Veranstaltungen, die kleinen handwerklichen Geschäfte, zusammen mit dem Hoteldorf, haben wieder Leben in die Gassen des Ortes gebracht, das mit seiner intimen und authentischen Atmosphäre, Touristen aus aller Welt fasziniert. Unter diesen befinden sich auch Künstler von internationalem Ruf, die von der unglaublichen Schönheit des antiken Sextantio inspiriert werden.
Die antike Geschichte dieses Dorfes sieht man in der Kirche Chiesa di Santo Stefano Protomartire, erbaut zwischen dem XIV. und XV.Jh. und der Kirche Chiesa della Madonna del Lago, die auf das XVII.Jh. zurückgeht.
Wenn man zu den landschaftlichen und architektonischen Schönheiten noch eine kulinarische Tour anschließen möchte, sollte man in einer der kleinen Restaurants des Dorfes halten, um die typische Linsensuppe zu kosten: ein qualitativ hochwertiges Produkt und Beispiel für Slow Food, ist die Linsensuppe Mittelpunkt einer Kirmes, die die Gassen des Ortes im Monat September belebt. Die Kirmes der Linsen von Santo Stefano di Sessanio, ist einzigartig, da die Linsen nur in den umliegenden trockenen Feldern der Berge, auf ca. 1200 bis 1450 m ü.M. angebaut werden. Ein köstliches Produkt, das die Basis für viele traditionelle Gerichte darstellt, die die Geschichte der Gegend mit seinen Aromen und alten Handgriffen der lokalen Küche erzählt.