Überblick über
Wenn man die kurvigen Straßen zum Regionalen Naturschutzgebiet Gole del Sagittario, hinauf fährt, mit seiner außergewöhnlichen landschaftlichen Schönheit und der interessanten Natur, kann man bereits die wunderbare Atmosphäre einatmen.
Der Blick, der sich auf den See erstreckt, der mit seiner besonderen Herzform einzigartig und unverwechselbar ist, und dann auf das am Hang des Felsensporns des Monte Carapale erbaute Dorf schweift, stockt einem tatsächlich der Atem.
Das antike Dorf wird charakterisiert von den Häusern, die so nah aneinandergebaut wurden, dass sie sich zu umarmen scheinen. Die Gassen und Straßen mit Treppen, die sich mit wunderschönen Brunnen und adligen Gebäuden abwechseln, die mit Toren, Bögen, Säulen und drei bogigen Fenstern versehen sind, sind Zeugen einer Vergangenheit im Wohlstand, die aus dem lokalen Hirtentum entstand.
Im historischen Zentrum, das aufgrund von Funden bereits zur Römerzeit existiert haben muss, wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Lehen der großen Familien des Südens: die Conti di Valva (dann di Sangro), die d’Aquino, die d’Avalos, die De Pascale, die D’Afflitto und schließlich die Caracciolo.
Eine traditionelle Art, die sehr beeindruckt und alte Erinnerungen herbeiruft, sind die weiblichen Trachten, die noch heute ein Grund zum Stolz für seinen Träger ist und zwischen dem 17. Und 18.Jh. verbreitet war. An den Trachten erkennt man die Kunst der Färberei: diese Fähigkeit der Frauen von Scanno im Entwerfen und Weben war im ganzen Königreich Neapel bekannt. Noch heute werden mit antikem Handwerk (wie Goldschmiede, Klöppeln) bezaubernde Kreationen entworfen.
Der tiefe Glaubenssinn, den man hier in den Kirchen fühlen kann, die sich inmitten der historischen Mauern, Bögen und der Stille der Gasse befinden, hat ein Mosaik an Einzigartigkeit entwickelt, die Scanno zu einem der schönsten Dörfer Italiens werden lassen.
Bei einem Spaziergang zwischen den Gassen der Altstadt, ist es nicht schwer, sich von den beeindruckenden Gebäuden (wie der Palazzo Tanturri de Horatio von besonderer architektonischer Relevanz und reich an raffinierten Details), den Rosetten, den Fresken (außergewöhnlich ist das der Madonna auf dem Thron in der Kirche chiesetta di Santa Maria di Costantinopoli, überraschen zu lassen, die unerwartet hinter jeder Ecke auftauchen.
Diese Atmosphäre aus vergangener Zeit, die weißen Steine und die charakteristischen weiblichen Figuren, die noch heute in ihren traditionellen schwarzen Trachten auftauchen, als ob sie aus alten Bildern stammen, haben Scanno zu einem unsterblichen Ort gemacht, der in den Jahren von großen Meistern der Fotografie, wie Hilde Lotz-Bauer, Henri Cartier-Bresson, Mario Giacomelli und weiteren, verewigt wurden.
Es gibt zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bewundern:
- Die Kirche Chiesa Santa Maria della Valle, erbaut im Jahr 1568 auf der mittelalterliche Kirche Chiesa di S. Maria von Scanno,
- Ehemalige Kirche Chiesa del Purgatorio oder delle Anime Sante, wahrscheinlich Ende des XVII.Jh. erbaut und Sitz des Auditorium Guido Calogero.
- Der Brunnen Fontana Sarracco, bestehend aus zwei Bogenteilen und in mehreren Schritten erbaut
- Das Museum der Wolle Museo della Lana
- Palazzo Mosca
- Die Kirche Chiesa di S. Rocco oder Madonna del Carmine
- Die Kirche Chiesa di S. Eustachio und S. Maria di Loreto, die in einer Bolle im Jahr 1188 erwähnt wurde.
- Palazzo Di Rienzo, dessen heutige Anlage eine Fusion aus dem alten feudalen Gebäude der D’Afflitto und dem der Caracciolo. Kurios ist die Fassade des Hauses gegenüber des Gebäudes, dessen Öffnungen wie ein Gesicht angeordnet sind und als Zeichen des Spotts gegen die mächtige Familie Die Rienzo galt.
- Die Kirche Chiesa di San Giovanni Battista, dessen Bau auf die erste Hälfte des 16.Jh. zurückgeht
- L’Arco della Nocella (Nocellabogen), dessen Ursprung aus dem Ausbau des Gebäudes im 15.Jh. stammen könnte. Ein Bau im XVIII.Jh., um die beiden Gebäude zu verbinden kann allerdings auch nicht ausgeschloßen werden
- Das Tor Porta della Croce, wahrscheinlich im XV.Jh. während dem Ausbau der Stadt in Richtung Süden als Eingangstor erbaut, ist die einzig erhaltene nach dem Abbau der Stadtmauern.
- Die Kirche Chiesa di Sant’Antonio Abate
- Die Kirche Chiesa di Santa Maria delle Grazie, aus der ersten Hälfte des 18.Jh. und Werk der Scolopi
- Die Madonnina del Lago (kleine Madonna des Sees)
Die lokale Gastronomie besteht aus einfachen und echten Zutaten. Im Winter werden die j frescheriell bevorzugt, eine Art weiße Polenta mit Bohnen, Kohl, Wirsing und Kartoffeln. Zu Ostern ist die ju zuppettone bekannt, eine Suppe mit Ziegen- oder Lammfleisch, Eier und Pecorinokäse. Die beliebtesten Süßspeisen sind ohne Zweifel der ju mastacciuole (mostacciolo) und die manzule ratterrate.
Es gehört zu den schönsten Dörfern Italiens.